2020 – schöne Zahl aber ein unerwartetes Jahr

2020 – schöne Zahl aber ein unerwartetes Jahr

Von: Christian Sauer Lesedauer: 2 Minuten Veröffentlicht: Samstag, 30. Januar 2021

An sich hätte 2020 wie jedes Jahr sein können. Hätte man all die unerwarteten Ereignisse jemanden beispielsweise 2019 erzählt, würde man wahrscheinlich auf Unrat stoßen, da es sich tatsächlich wie ein Ricky Random RNG anfühlte. Interessanterweise mussten sogar Leute, die sich wahrscheinlich noch nie viel mit der Mathematik beschäftigt haben, plötzlich feststellen, wie dynamisch aus den ersten 14 Fällen bundesweit mittlerweile die Zahlen so groß wurden, dass nur noch die Inzidenz der einzelnen Städte als Maß genommen wird. Umso positiver ist mittlerweile die Aussicht auf ein Ende der menschlichen Schadsoftware durch Impfungen und eine eventuelle Rückkehr in das normale Leben, wie wir es vor 2020 gewohnt waren.

Dabei ist 2020 eigentlich eine schöne Zahl, welche retroperspektiv doch nicht so schöne Ereignisse mit sich verbindet. Schließlich wäre sie ja in der Reihe zwischen 1010 und 3030…

Ich bin auf die Hausarbeiten von angehenden Soziologen gespannt, die beispielsweise das unnötige Horten von Klopapier oder Mehl analysieren und beispielsweise die negative Rückkopplungsschleife einiger Individuen auf die Gesellschaft rausstellen. Denn die unnötige Hamsterpanik von Hygieneartikeln war wahrscheinlich schlimmer als die eigentliche Pandemie, da Rangeleien um die letzte Rolle Klopapier eher zu einer Ansteckung führten, als ein normaler Einkauf mit Mindestabstand und ohne Panik. Das genug für alle da wäre, zeigten die Supermärkte einige Wochen später als die Paletten und Regale wieder voll mit dem heißbegehrten Papier waren, aber sich plötzlich kein Abnehmer mehr fand. Zumindest meine Wahrnehmung in der Umgebung zeigt, dass sich eigentlich alles wieder gelegt hat. Statt dem Restaurantbesuch oder Treffen mit Freunden holt man mittlerweile zum Beispiel ganz reibungslos die vorbestellte Speise ab und trifft sich rein digital in Videokonferenzen. Den Zug haben leider einige VR-Hardwarehersteller verpennt. Statt das neue digitale Zeitalter, wie wir es uns in einigen Science-Fiction Büchern vorstellen, einzuläuten und sich mit Full-Body-Tracking oder anderen Technologien vollständig im virtuellen Raum zu treffen und eine richtige Immersion zu erstellen, hängen wir immer noch vor dem portablen Fernsprecher oder Rechner und limitieren uns durch Webcams und Mikrofone wie vor einem Jahrzehnt.

Die Herausforderungen von 2021 werden sehr spannend sein. Es bleibt nur zu hoffen, dass es nicht das Service Pack 1 von 2020 wird.