3D-Drucker – Spielerei oder Zukunftstechnik?

3D-Drucker – Spielerei oder Zukunftstechnik?

Von: Christian Sauer Lesedauer: 2 Minuten Veröffentlicht: Donnerstag, 9. Mai 2019 Tags: Technik

In den letzten Jahren sind 3D Drucker immer mehr in den Hobbybereich eingedrungen. Doch sind sie nur eine technische Spielerei oder können sie auch für mehr verwendet werden? Was ist überhaupt ein 3D-Drucker? Kurzgesagt wird ein Kunststofffaden durch eine Art Druckkopf portioniert und mit der Hilfe von Schrittmotoren auf einer Druckplatte ausgespuckt. Schicht für Schicht wird hierbei der Plastikfaden – auch Filament genannt – aufgetragen. Der Vorteil im Vergleich zum Spritzgussverfahren ist hierbei die Realisierbarkeit von komplexen Formen, welche teilweise nicht oder nur sehr teuer mit dem Spritzgussverfahren herstellbar wären. Ein Nachteil ist allerdings die vergleichsweise lange Herstellungszeit. Während im Spritzgussverfahren Tausende Einzelstücke in wenigen Stunden hergestellt werden, schafft der 3D-Drucker höchstens ein Einzelteil zu fertigen. Andererseits benötigt der 3D-Drucker keine teuren Spritzgusswerkzeuge, welche natürlich erst mal für jedes Einzelteil angefertigt werden muss. Daher wird der 3D-Drucker vor allem für die Herstellung von Prototypen oder Kleinserien interessant, da hier jedes gefertigte Einzelteil als laufende Kosten nur den Strom und die Materialkosten beinhaltet. Nun gibt es auch häufig im Haushalt anfallende Reparaturen bzw. Ersatzteilnot. Ob man einen Heizungsschlüssel verlegt und nicht wiederfindet oder ein Plastikteil zerbrochen ist und der Hersteller nur ein komplett neues Gerät anbietet, obwohl die technischen Komponenten einwandfrei sind.

Hier könnte man einen Blick in die Zukunft wagen, falls in 10 Jahren jeder Haushalt einen 3D-Drucker besitzt: Ersatzteile müssten von den Herstellern nicht mehr mit großen Kostenaufwand physisch versendet werden, sondern könnten den Kunden ein Ersatzteil zum Herunterladen anbieten. Interessant ist auch die Möglichkeit, mit 3D-Druckern 3D-Drucker herzustellen. Diese Vision hatte das RepRap-Projekt bereits seit 2005 und ermöglicht ein kostengünstiges Herstellen der meisten Komponenten. In den letzten Jahren wurden die 3D-Drucker immer zuverlässiger und einfacher zu bedienen. Mittlerweile gibt es schon 3D-Drucker, welche so einfach zu bedienen und zu warten sind wie eine E-Mail zu verfassen. Weit voraus ist hierbei Prusa Research mit dem Prusa MK3S.

Fast jährlich wird ein Novum an Features gezeigt wie das auto-mesh-bed-leveling seit 2017 mit dem MK2S. Eine biegsame und PEI beschichtete Federstahlplatte seit dem MK2.5S oder dem noch schnelleren MK3 oder MK3s mit noch zuverlässigerem Filamentsensor. Die Auswahl an Herstellern von Filamenten und 3D-Druckern wächst ebenfalls Jahr für Jahr und sorgt zudem für ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis. Insgesamt bleibt also abzuwarten, ob sich 3D-Drucker zum Mainstream werden. Die Technik ist bereits jetzt sehr beeindruckend.